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English: Gang crime / Español: Criminalidad de bandas / Português: Criminalidade de gangues / Français: Criminalité de bande / Italiano: Criminalità organizzata

Bandenkriminalität bezeichnet im polizeilichen Kontext Straftaten, die von organisierten Gruppen (Banden) begangen werden. Diese Gruppen sind meist hierarchisch strukturiert und begehen Delikte wie Raub, Drogenhandel, Menschenhandel oder Betrug. Die Polizei stuft Kriminalität als Bandenkriminalität ein, wenn mindestens drei Personen zusammenwirken, um systematisch Straftaten zu begehen.

Allgemeine Beschreibung

Die Bandenkriminalität ist eine Form der organisierten Kriminalität und zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Planmäßiges Vorgehen: Banden arbeiten oft mit klaren Strukturen und Aufgabenverteilungen.
  • Wiederholte oder fortlaufende Straftaten: Ziel ist ein dauerhafter krimineller Profit.
  • Hohe Gewaltbereitschaft: Viele Banden setzen Einschüchterung, Erpressung oder Waffengewalt ein.
  • Internationale Verflechtungen: Viele Gruppen agieren länderübergreifend, z. B. im Menschenhandel oder Drogenhandel.

Die Bekämpfung der Bandenkriminalität ist eine zentrale Aufgabe der Polizei und erfolgt durch Ermittlungen, Observationen, Razzien und enge Zusammenarbeit mit internationalen Behörden.

Spezielle Aspekte der Bandenkriminalität

  • Cyberkriminalität: Banden nutzen das Internet für Betrug, Identitätsdiebstahl oder Hacking.
  • Migrationshintergrund mancher Gruppen: Einige Banden sind ethnisch oder national organisiert, z. B. osteuropäische Diebesbanden oder südamerikanische Drogenkartelle.
  • Zusammenhang mit Jugendkriminalität: Straßenbanden rekrutieren oft junge Mitglieder aus sozialen Brennpunkten.

Anwendungsbereiche

  • Drogenhandel: Verbreitung und Vertrieb illegaler Substanzen.
  • Kfz-Diebstahl und Hehlerei: Organisierte Autodiebstähle für den Weiterverkauf.
  • Einbruchskriminalität: Serieneinbrüche durch mobile Banden.
  • Menschenhandel und Zwangsprostitution: Banden nutzen Gewalt und Erpressung zur Ausbeutung von Opfern.
  • Gewaltdelikte: Revierkämpfe zwischen Banden oder Schutzgelderpressung.

Bekannte Beispiele

  • Rockerkriminalität (z. B. Hells Angels, Bandidos): Banden mit Strukturen im Drogen- und Waffenhandel.
  • Mafia-Organisationen (z. B. Cosa Nostra, 'Ndrangheta): Traditionelle Bandenkriminalität mit globalem Einfluss.
  • Jugendbanden in Großstädten: Gruppen, die Raub, Drogenhandel oder Gewalttaten begehen.
  • Clan-Kriminalität: Kriminelle Großfamilienstrukturen, z. B. im Drogenhandel oder Geldwäsche.

Risiken und Herausforderungen

  • Hohe Gewaltbereitschaft: Banden können sich aggressiv gegen Polizei und Justiz stellen.
  • Schwierige Beweisführung: Mitglieder halten sich oft an einen "Ehrenkodex" und schweigen.
  • Internationale Verbindungen: Erschwert die Strafverfolgung und erfordert internationale Zusammenarbeit.
  • Radikalisierung junger Menschen: Jugendliche werden oft gezielt in Banden integriert.

Ähnliche Begriffe

  • Organisierte Kriminalität (OK): Oberbegriff für kriminelle Netzwerke mit wirtschaftlichem Interesse.
  • Mafia-Kriminalität: Strukturiertes, international vernetztes Bandenwesen.
  • Jugendkriminalität: Von jüngeren Tätern begangene Straftaten, die auch bandenförmig auftreten können.

Zusammenfassung

Bandenkriminalität umfasst organisierte Straftaten, die von Gruppen mit klarer Struktur begangen werden. Sie reicht von Drogenhandel über Einbruchskriminalität bis hin zu Menschenhandel und ist oft international vernetzt. Die Polizei setzt auf intensive Ermittlungen, Razzien und internationale Kooperation, um bandenmäßige Strukturen zu zerschlagen.

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